Muskelbiopsien

Wir möchten Sie bitten, unser Antragsformblatt auszufüllen und mit dem Material einzusenden.

Bitte füllen Sie den Antrag vollständig aus, vermerken Sie den Entnahmeort und die Angabe zur klinischen Symptomatik, zu Ergebnissen der bisher erfolgten Untersuchungen und der Verdachtsdiagnose bzw. zu möglichen Differenzialdiagnosen, damit eine gezielte Befundung erfolgen kann.

Neben Routinefärbungen und Enzymhistochemie am Gefrierschnitt werden folgende Methoden angeboten:

  • Diagnostik entzündlicher Infiltrate am Paraffinschnitt innerhalb von 24 Stunden
  • elektronenmikroskopische Untersuchungen (mitochondriale Myopathien, Strukturmyopathien, Speicherphänomene, Einschlüsse)
  • Spezialfärbungen bei einzelnen Erkrankungen
  • immunhistologische Untersuchungen bei kongenitalen Myopathien.

Hinweise zur Probenentnahme

Für eine optimale Untersuchung beachten Sie bitte Folgendes bei der Gewinnung von Muskelgewebe:

  • Bitte unbedingt die Zusendung der Muskelbiopsie mit möglichst genauer Uhrzeit vorher telefonisch(Tel. 0551 398473, 3922701 oder -3967575) ankündigen! Die Proben sollen so zeitig entnommen werden, daß sie bis 15 Uhr im Labor eingetroffen sind.
  • In der Regel soll die Probe nativ und unfixiert eingesandt werden (siehe unten).
  • Die Probe sollte in Faserrichtung eine Länge von ca. 1,0 cm und einen Durchmesser von ca. 0,6 cm haben (offene Biopsie).
  • Die Probe sollte nicht aus folgenden Bereichen entnommen werden:
    • Bereich des Muskelansatzes
    • an der Stelle, wo zuvor der Muskel elektrophysiologisch untersucht wurde (artifizielle Fasernekrosen durch Elektrodennadeln)
    • eines hochgradig paretischen oder atrophischen Muskel. Der untersuchte Muskel sollte jedoch klinisch von der Erkrankung betroffen sein.
  • Das Biopsat soll in ein Läppchen eingeschlagen werden, das zuvor in physiologischer Kochsalzlösung getränkt und ausgewrungen wurde. Das Gewebe soll nicht austrocknen, aber auch kein Wasser ziehen!
  • Die Gewebeprobe soll innerhalb von 3 Stunden nach Entnahme im Muskelbiopsielabor eingehen.

Hinweise für die Herstellung von Muskelbiopsat-Cryostatblöcken

Wenn es nicht möglich ist, das native Muskelgewebe innerhalb von 3 Stunden nach Entnahme unserem Labor zukommen zu lassen, können auch Cryostatblöcken zur Untersuchung eingesandt werden. Bei deren Herstellung sollte folgendes berücksichtigt werden:

  • Das Biopsat soll quer zur Faserrichtung in ca. 4 mm dicke Gewebeblöcke geschnitten werden
  • Auf ein Korkplättchen wird "Tissue-Tek" (II O.C.T., No. 4583 der Fa. Lab-Tek Products, Division MIles Laboratories) als Einbettmedium aufgebracht
  • Grundvoraussetzung für eine Befundung ist, daß der Gewebeblock so eingebettet wird, daß die Fasern auf dem Korkplättchen stehen, d.h. quergeschnitten werden können. Die Faserrichtung sollte daher unter einem Stereomikroskop überprüft werden.
  • Der anschließende Gefriervorgang muß so schnell erfolgen, daß sich keine Eiskristalle bilden können. Dazu wird Isopentan in einem Metallgefäß in flüssigen Stickstoff eingehängt und auf ca. -160°C gekühlt (an der Metallgefäßwand bildet sich eine weiße Schicht kondensierten Isopentans, wenn dieses kalt genug ist).
  • Der Gewebeblock wird 30 Sekunden mit einer langen Pinzette vollständig in das Isopentan eingetaucht und sofort in eine Tiefkühltruhe mit midestens -20°C überführt. Die Tiefkühlkette darf nicht unterbrochen werden, weil das Gewebe sonst durch Eiskristalle zerrissen wird.
  • Der Block wird in Parafilm "M" eingewickelt und mit Klebeband umwickelt (Verhindern der Gefriertrocknung).
  • Der Versand sollte in einer Styroporbox auf Trockeneis erfolgen. 5 Kg Trockeneis halten etwa 48 Stunden vor (Versand nicht über das Wochenende!)

Hinweise für elektronenmikroskopische Untersuchungen

Für elektronenmikroskopische Untersuchungen wird ein 2x3 mm großes Gewebestück in 3%iger gepufferter Glutaraldehydlösung fixiert. Die Gluaraldehydlösung ist wie folgt zusammengesetzt: 25%iges Glutaraldehyd (Fa. Merck, No. 4239) wird in PBS (Fa. Biochrom; 9,55 g pro Liter Gesamtansatz in Aqua dest gelöst) verdünnt. Die Versendung erfolgt separat: Das Gewebe darf nicht einfrieren!

Hinweise für biochemische Untersuchungen

Für biochemische Untersuchungen wird ein kleineres Gewebestück in einem Eppendorf-Cup separat sofort nach dem Zuschnitt in flüssigem Stickstoff für 30 Sekunden eingefroren, ohne vorher mit Tissue-Tek in Berührung gekommen zu sein. Das Gewebestück wird bei mindestens -20°C gelagert und auf Trockeneis gesandt.

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